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Erzieherin mit zwei Kindern in der Kita
Pädagogik

So gelingt Inklusion in der Kita

Inklusion ist längst kein freiwilliges Extra mehr, sondern eine gesellschaftliche Aufgabe, der sich Kinderbetreuungseinrichtungen stellen müssen. Doch was bedeutet Inklusion in der Kita eigentlich? 

Für Kita Coach Daniel Friederes ist für eine inklusive Pädagogik die eigene Haltung eine Grundvoraussetzung. 

Herr Friederes, wie beeinflusst die pädagogische Haltung die Sicherheit und das Wohlbefinden aller Kinder, insbesondere derjenigen mit besonderen Bedürfnissen? 

Daniel Friederes: Die eigene, innere (pädagogische) Haltung ist ein Wahrnehmungs- bzw. Realitätsfilter. Eine „inklusive Haltung“, welche von Akzeptanz, Wertschätzung und Gleichberechtigung geprägt ist, kann das Selbstwertgefühl und die soziale Integration aller Kinder stärken. 

Sie kann die Sensibilität pädagogischer Fachkräfte für die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes unterstützen. Außerdem erhöht sich dadurch die Bereitschaft der pädagogischen Fachkräfte, das eigene Verhalten oder die Umgebung an die Bedürfnisse der Kinder anzupassen. 

Das kann schließlich dazu beitragen, dass sich alle Kinder gehört und unterstützt fühlen, ganz im Sinne der Partizipation. 

Wie kann ich als pädagogische Fachkraft ein inklusives Umfeld fördern, in dem Kinder mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Hintergründen gleichberechtigt behandelt werden?

Hier sind drei Faktoren zentral:
Sensibilisierung und Schulung: Pädagogische Fachkräfte sollten sich fortlaufend weiterbilden bzw. zur (Selbst-)Reflexion z.B. in den Bereichen berufliche Persönlichkeitsentwicklung, vorurteilsbewusste Pädagogik, Ableismus, Inklusion angeregt werden. Professionelles „Selbst-bewusst-sein“ ist für mich die tragende Kernkompetenz inklusiver Handlungsfähigkeit! 

Förderung von Empathie und Respekt: Förderlich ist ein(Lern)umfeld, das in allen Beziehungen von gegenseitigem Respekt und Verständnis geprägt ist: Zwischen den Kindern, zwischen Erwachsenen und Kindern sowie unter den Erwachsenen. Gleichberechtigung und Partizipation sind hier wichtige Schlüsselbegriffe. 
Die Kinder können hier ermutigt werden, sich gegenseitig zu unterstützen, mitzuentscheiden und Unterschiedlichkeit als Norm zu verstehen.

Individualisierung und Anpassung: Der pädagogische Ansatz, das eigene Handeln sowie die Gestaltung der Lernumgebung sollten an den individuellen Bedürfnisse der Kinder orientiert sein. So können sich Kinder ebenfalls als gleichberechtigt und wirksam erleben. 

Was brauchen Teams, um gemeinsam eine positive und konstruktive Arbeitsdynamik aufrechtzuerhalten? 

Hier gibt es mehrere Schlüsselfaktoren:

Professionelle Kommunikation: Entscheidend ist eine offene, authentische und respektvolle (gewaltfreie) Kommunikation, um Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden und ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen.

Unterstützung und Vertrauen: Teammitglieder sollten sich gegenseitig unterstützen und ermutigen, um ein Gefühl des gegenseitigen Vertrauens und Miteinanders zu entwickeln bzw. zu differenzieren. 

Reflexion und Feedback: Regelmäßige Reflexion und konstruktives Feedback helfen dabei, die Zusammenarbeit zu verbessern und fördern das Lernen im Team. Dies erfordert eine ausdifferenzierte Kommunikations- bzw. Feedbackkultur!

Was motiviert Teams auch in schwierigen Zeiten, sich weiterzuentwickeln und ihre pädagogischen Fähigkeiten auszubauen?

Regelmäßige Fortbildungen und Coachings helfen dabei, die pädagogischen Fähigkeiten der Teammitglieder zu stärken und ermöglichen ein anderes Bewusst-sein für neue Perspektiven und Herangehensweisen für akute (pädagogische) Herausforderungen.

Ebenfalls nicht zu unterschätzen: Die eigenen Erfolge und Leistungen zu feiern und wertzuschätzen, fördert die Motivation und die Leistungsfähigkeit im Team. Gerade die Dinge, die im Alltag oft als selbstverständlich wahrgenommen werden, gilt es manchmal bewusst in den Fokus zu rücken und anzuerkennen. 

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