
Risiko Hitze: Das hilft älteren Menschen
Wenn das Thermometer über 30 Grad steigt, sind ältere und pflegebedürftige Menschen oft gefährdet. An heißen Tagen drohen Verwirrung, Fieber und starke Erschöpfung – bis hin zum Hitzschlag und Kreislaufversagen. Praktische Tipps für Pflegekräfte und Angehörige, um Senioren vor Überhitzung und Dehydrierung zu schützen.
Warum ist Hitze für ältere Menschen besonders gefährlich?
Mit dem Alter nimmt die Fähigkeit des Körpers ab, sich an hohe Temperaturen anzupassen. Ältere Menschen haben oft eine eingeschränkte Schweißproduktion und eine reduzierte Durchblutung, was es ihnen erschwert, ihre Körpertemperatur zu regulieren.
Dazu kommt, dass viele ältere Menschen an chronischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Atemwegserkrankungen leiden, die durch extreme Hitze verschärft werden können. Diese Erkrankungen können die Fähigkeit des Körpers, mit Hitzestress umzugehen, weiter beeinträchtigen. Zudem können einige Medikamente die Schweißproduktion verringern oder die Reaktion des Körpers auf Hitze beeinflussen.
Diese Faktoren zusammen erhöhen das Risiko für Hitzschläge, Dehydrierung und andere hitzebedingte Gesundheitsprobleme bei älteren Menschen. Es ist wichtig, dass sie während heißer Tage viel trinken und sich in kühlen Räumen aufhalten.
Tipps für Senioren bei hohen Temperaturen
Tipps zur Kühlung der Wohnung
- Halten Sie Türen und Fenster tagsüber möglichst geschlossen. Schließen Sie Rollläden, Jalousien und Vorhänge.
- Lüften Sie die Wohnung nachts oder am frühen Morgen, wenn es draußen kühler ist als drinnen.
- Hängen Sie ein feuchtes Tuch im Raum auf.
- Stellen Sie einen Ventilator auf. Achten Sie aber darauf, dass die pflegebedürftige Person vor der direkten Zugluft geschützt ist.
- Schalten Sie elektronische Geräte wie Lampen, Fernseher oder Computer aus. Diese produzieren zusätzliche Wärme.
- Bleiben Sie bei großer Hitze möglichst mit der pflegebedürftigen Person in der Wohnung.
So beugen Sie Dehydrierung vor
- Bieten Sie mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit täglich an, z. B. Wasser, Saftschorlen oder Tee in Raumtemperatur.
- Erinnern Sie immer wieder daran, zu trinken. Schreiben Sie die Trinkmenge in ein Trinkprotokoll.
- Achten Sie darauf, dass stets ein Getränk in Reichweite steht, auch nachts.
- Bieten Sie bei vermehrtem Schwitzen, Trinken oder Wasserlassen natriumreiche Mineralwasser oder sogenannte isotonische Getränke an.
- Die Getränke sollten nicht gekühlt sein. Das Essen sollte normal gesalzen sein.
- Vermeiden Sie zucker- und koffeinhaltige sowie alkoholische Getränke.
- Bieten Sie leichte Kost mit frischen Salaten und Gemüse an. Auch wasserreiches Obst und Gemüse eignet sich gut, z. B. Melone, Gurke oder Pfirsich.
Praktische Tipps für die Pflege bei heißen Temperaturen
- Achten Sie auf leichte und luftdurchlässige Kleidung. Atmungsaktive und natürliche Stoffe aus Baumwolle oder Leinen eignen sich besonders.
- Verwenden Sie leichte Bettwäsche aus natürlichen Stoffen wie Baumwolle oder Leinen. Nutzen Sie ein Laken als Bettdecke.
- Legen Sie ein Frottee-Handtuch auf das Kopfkissen, das sie häufiger wechseln können.
- Besprechen Sie mit der pflegebedürftigen Person, ob sie eine kühlende Körper-Lotion wünscht.
- Bieten Sie ein Fuß- oder Handbad oder auch einen Stirnumschlag mit kühlem Wasser an. Das Wasser sollte nicht unter 25 Grad kalt sein.
Quelle: Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP)
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