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eine Frau im Superwoman-Kostüm und Power-Pose
Body & Soul

Power Posing: Katalysator für Erfolg

Ist Ihnen schon mal aufgefallen, wie ihre Chefin in einem Meeting sitzt? Verschränkt sie entspannt die Arme hinter dem Kopf, weit zurückgelehnt in ihrem Stuhl? Wahrscheinlich nimmt sie gerade – bewusst oder unbewusst – eine Power-Pose ein.

Machen Sie es auch! Sie werden merken, wie positiv sich diese Pose auf Ihr Denken und Ihren seelischen Zustand auswirkt. Denn bestimmte Körperhaltungen stärken unsere Psyche. Wieso das so ist, erklärt pme Akademie-Trainerin Ute Falkner im Interview.

 

Was ist eine Power-Pose?

Eine Power-Pose ist eine Haltung, die Selbstbewusstsein demonstriert. Zum Beispiel die „Sprinter-Pose“: Dabei mache ich mich groß, hebe das Kinn etwas an, öffne den Brustkorb und strecke die Arme hoch in die Luft. Diese Pose kennt man von Läufern, die ein Rennen gewinnen. Beim Zieleinlauf reißen sie automatisch die Arme in die Luft.
 

Welche Idee steht hinter dem Konzept des Power Posings?

Wir wissen, dass unser seelischer Zustand sich auf unsere Körperhaltung auswirkt. Bin ich zum Beispiel traurig, mache ich mich klein und lasse die Schultern hängen. Bin ich glücklich, gehe ich aufrecht und stolz.

Das Konzept des Power Posings kommt aus der Embodiment-Forschung, die den Spieß sozusagen umdreht und fragt: Wie wirkt sich meine Körpersprache auf meine Psyche aus? Wenn ich mich aufrichte und eine starke Pose annehme, wirkt das positiv auf mein Verhalten und auf mein Denken.

Power Posing kennen wir aus der Tierwelt: Der Gorilla, der Dominanz zeigen will, trommelt sich auf die Brust, der Pfau schlägt ein Rad. Geht es beim Power Posing auch darum zu zeigen: Ich bin der Stärkste?   

Nein, es geht dabei nicht darum, besonders laut oder unangenehm zu werden oder den Raum komplett für sich einzunehmen. Power Posing dient dazu, sich selbst zu stärken und Selbstbewusstsein auszustrahlen.


 

Wie kann ich Power Posing trainieren?

Power Posing lässt sich ganz einfach in den Alltag einbauen. Trainieren Sie jeden Tag zwei Minuten lang eine Power-Pose. Sie werden schnell merken, dass sich das Posing positiv auf Ihr Denken auswirkt. Auch wenn Sie sich zunächst komisch dabei vorbeikommen, sollten Sie am Ball bleiben.

„Fake it until you become it“ ist ein Leitspruch der amerikanischen Sozialpsychologin Amy Cuddy, die viel zum Thema Power Posing geforscht hat. Sie hat belegt, dass bei Menschen, die regelmäßig powerposen, der Testosteronspiegel um 25 Prozent ansteigt – das sogenannte Power-Hormon also zunimmt. Hingegen sinkt der Kortisolspiegel, also das „Stresshormon“, um 20 Prozent. Amy Cuddy hat in einer Testreihe mit Job-Bewerber/innen außerdem herausgefunden, dass Menschen, die vor einem Bewerbungsgespräch eine Power-Pose einnehmen, den Job eher bekommen als die Personen der Vergleichsgruppe.

 

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Wie kann ich Power Posing im Alltag nutzen?

Ich persönlich nutze Power Posing regelmäßig, zum Beispiel kurz bevor ich einen Vortrag halte oder einen Workshop durchführe. Wenn ich Glück habe, finde ich dafür einen Rückzugsort, oder ich gehe einfach kurz auf die Toilette. Außerdem nutze ich es, wenn ich in einem Meeting merke, dass die Stimmung kippt und ein Konflikt aufkeimt.

In meinen Trainings zum Thema Resilienz und Achtsamkeit übe ich Power Posing mit den Teilnehmer/innen. Dazu lasse ich gerne Musik laufen, zum Beispiel von Tina Turner „Simply the best“.

Übrigens hilft Power Posing auch Kindern, zum Beispiel bevor sie eine Klausur schreiben. Oder denken Sie an Weihnachten, wenn die liebe Familie kommt: Mit einer Power Pose können Sie mit herausfordernden Situationen besser umgehen und bleiben ruhig und gelassen. Probieren Sie es aus!

 

 


Ute Falkner ist zertifizierte Trainerin und Gesundheitsberaterin mit den Schwerpunkten Achtsamkeit, Resilienz und Entspannungstechniken. Ihre Lieblings-Power-Pose ist „Wonder Woman“. Dabei steht sie aufrecht, die Beine hüftbreit auseinander, der Brustkorb ist geöffnet, und die Hände ruhen kraftvoll auf der Hüfte.

 

 

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