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Altersarmut: Jeder Fünfte im Jahr 2036 betroffen

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05.07.2017
Sabrina Ludwig
1813

2036 könnten 20 Prozent der zukünftigen Rentner von Altersarmut betroffen sein, warnt die Bertelsmann-Stiftung.

ältere Dame

Das Risiko der Altersarmut steigt. Im Jahr 2036 könnten schon 20 Prozent der zukünftigen Rentner davon betroffen sein, warnt eine Studie der Bertelsmann-Stiftung.

Besonders gefährdet im Alter arm zu sein, seien alleinstehende Frauen, Menschen ohne Berufsausbildung und Langzeitarbeitslose. Insgesamt steige das Risiko der Altersarmut unter den zukünftigen Rentnern von 16 Prozent (2015) auf 20 Prozent bis zum Jahr 2036. Bei alleinstehenden Frauen steige die Grundsicherungsquote zwischen 2015 und 2036 sogar von 16 auf fast 28 Prozent.

Damit wäre dann jeder Fünfte Neurentner von der Altersarmut bedroht. Unter den alleinstehenden Frauen wäre es sogar jede Dritte, bei der die Rente ohne eine finanzielle Unterstützung vom Staat wohl kaum zum Leben ausreicht. Als armutsgefährdet gelten Rentner, die monatlich weniger als 958 Euro Netto-Einkommen haben.

 

Rentensystem nicht auf den Wandel in der Arbeitswelt vorbereitet

Vor allem zwei Faktoren sehen die Studienautoren als Ursache für die wachsende Altersarmut: Mini-Jobs, lange Phasen der Erwerbslosigkeit und prekärer Beschäftigungsverhältnisse im Niedriglohnsektor. Zum anderen sinke das Rentenniveau durch die demografische Entwicklung und rentenrechtlichen Veränderungen kontinuierlich. Die zum Ausgleich geschaffene private Altersvorsorge würde dabei nicht die gewünschte Wirkung zeigen. Auf Menschen mit einem atypischen Beschäftigungsverhältnis und geringem Einkommen sei unser Rentensystem nicht ausreichenden vorbereitet, kritisieren die Studienautoren. „Wir brauchen weitere Reformen für den Ruhestand: Wenn die Babyboomer-Generation in Rente geht, könnte es zu einem bösen Erwachen kommen“, erklärt Aart De Geus, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung in der Pressemitteilung zur Studie. „Um das Rentensystem zukunftsfest zu gestalten, müssen wir es heute an die veränderten Rahmenbedingungen der Arbeitswelt anpassen.“

 

„Aktuelle Reformdebatten gehen oft an der Wirklichkeit vorbei“

Um den Anstieg der Altersarmut zu stoppen, müssten künftige Rentenreformen die besonders gefährdeten Gruppen stärker in den Blick nehmen. „Die aktuellen Reformdebatten gehen oft an der Wirklichkeit vorbei und lösen kaum die grundlegenden Ursachen der Altersarmut“, kritisiert Christof Schiller, Arbeitsmarktexperte der Bertelsmann Stiftung. „Diskussionen um eine Stabilisierung des Rentenniveaus helfen Risikogruppen nicht weiter, die schon während ihrer Berufsjahre nur schlecht von ihrem Gehalt leben können.“

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