Artikel Münster: Achtsamkeit dient uns beim Essen

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Wann und wie essen wir eigentlich?

Auf wie viele Arten und an wie vielen Stellen wir im Alltag achtlos essen, stellte Sandra Fuchs in einem Fachimpuls vor. Anschließend ging sie auf den Begriff der Achtsamkeit ein und schlug den Bogen zum Thema Ernährung. Der Fachimpuls markierte den ersten Schritt in der Methodik der Beratungswerkstatt.

 

Den Nasenhunger kennen wir wahrscheinlich alle. Doch die Prägungen in unserem Essverhalten sind vielfältiger als eine erlegene Versuchung auf dem Weihnachtsmarkt. Da sind die familiären Rituale, die seit der Kindheit sitzen. So wurde gegessen, wenn – meist der Vater – von der Arbeit nach Hause kam. Hunger hin oder her. Da sind die selbstverständlichen Chips oder Schokokekse, die wir beim Fernsehen essen. Und auch unser Berufsleben ist hinsichtlich des Essens reglementiert. Zum Beispiel durch die Firmenkantine, in der wir unseren Hunger nach den Öffnungszeiten ausrichten.

 

Mit Achtsamkeit gegen den Autopiloten – auch im Beruf
Wie kann man nun die Erkenntnisse der Achtsamkeit auf das Essen anwenden? „Im Wesentlichen", so Matthias Könning, „geht es darum, aufmerksamer gegenüber dem eigenen Essverhalten zu werden." Nach Jon Kabat-Zinn, einem Pionier dieser Forschungsrichtung, ist Achtsamkeit eine besondere Form der Aufmerksamkeit. Ein Zustand, in dem man seiner selbst und seinen Gefühlen und Bedürfnissen gegenüber  gegenwärtig ist, ohne zu urteilen. Achtsamkeit ist demnach eine Stütze, wenn wir bewusster leben wollen. „Profaner ausgedrückt bedeutet das, den Autopiloten im Alltag auszuschalten," so Könning. Das gilt auch beim Essen. Sandra Fuchs betonte, dass achtsames Essen deswegen auch nichts mit Kalorienzählen zu tun habe. Vielmehr gehe es um das WIE und um eine spezielle Art der Aufmerksamkeit gegenüber dem Essen.

 

Leiteten die erste Beratungswerkstatt des pme Familienservice in Münster:
Dipl. Oecotrophologin Sandra Fuchs und pme Berater Matthias Könning 

 

Kollegialer Austausch

Mit diesem Hintergrundwissen konnten die Teilnehmenden dann rasch in die zweite Phase der Beratungswerkstatt einsteigen: Sie zeichnet sich durch den kollegialen Erfahrungsaustausch aus. Matthias Könning moderierte dieses Gespräch, bei dem es um die individuellen Erfahrungen in der eigenen Familie oder um unterschiedliche Ess-Tempi ging. Um Meetings mit viel zu vielen Keksen oder um den Biss ins Brötchen, der manchmal nur dazu dient, eine Atempause im straff getakteten Arbeitsalltag zu rechfertigen.
Auch auf den Nasenhunger kam das Gespräch mehrfach zurück. „Ich glaube, ich kann mein Hungerverhalten jetzt viel besser einordnen", sagte eine Teilnehmerin, die sich gerne von köstlich riechendem – oder schmackhaft aussehendem – Essen verführen lässt. „Nachher ärgere ich mich dann oder habe ein schlechtes Gewissen. Entweder, weil es gar nicht so lecker geschmeckt hat, wie es roch oder aussah; oder, weil ich zu spät merke, dass ich gar keinen Hunger hatte. Jetzt ist mir klar, dass ich auch mit der Nase oder mit den Augen genießen kann, ohne essen zu müssen. Das werde ich unbedingt ausprobieren." Im weiteren Gespräch erschlossen die Teilnehmenden das Feld mit viel Freude, Wiedererkennen des eigenen Verhaltens und zahlreichen gegenseitigen Hilfestellungen.

 

Wie der Übertrag in den Alltag gelingen kann
Damit der Übertrag der Erkenntnisse in den Alltag gelingt, können alle Teilnehmenden im Nachgang dieses intensiven und anregenden Austauschs bis zu zwei persönliche Coaching-Termine bei einem Berater des pme Familienservice wahrnehmen. Sie dienen dazu, die Anregungen, die durch den Fachimpuls und das kollegiale Gespräch gesetzt wurden, in das tägliches Leben zu integrieren.
 

Meditation mit Schokolade
Grau ist alle Theorie – schokoladenbraun die Praxis. Zum Ende des Abends machten alle Teilnehmenden die Erfahrung, dass bewusstes Essen nicht nur das Gegenteil von Autopilot, sondern auch enorm sinnlich ist: Sandra Fuchs hatte Schokolade mitgebracht, die alle bewusst und mit allen Sinnen genossen.